Alle europäischen Schwalben sind typische Zugvögel. Sie überwintern zumeist in Afrika und verbringen die Sommermonate in ihren heimischen Brutgebieten. Am bekanntesten sind die beiden häufigen Arten Rauch- und Mehlschwalbe, die in und um unsere Ortschaften herum zuhause sind, zum Glück auch noch – leider immer weniger – bei uns in Korntal-Münchingen.
Die Rauchschwalbe zeigt eine ziegelrote Kehle, eine vom Kopf bis zum Schwanz dunkel blauschwarze Oberseite und verlängerte äußere Schwanzfedern, welche die typischen Spieße bilden. An Brust und Bauch ist sie dunkel weiß bis kräftig ockerfarben. Die Mehlschwalbe ist etwas kompakter und oberseits heller blau. Ihr Schwanz ist deutlich eingekerbt, aber zeigt niemals Spieße. Von der Kehle bis über den Bauch ist sie kreideweiß, genauso wie ihr Bürzel.
Ihre Nahrung fangen alle Schwalben ausschließlich fliegend aus der Luft. Bei sonnigem Wetter können sie in solchen Höhen fliegen, dass sie mit bloßem
Auge kaum noch zu erkennen sind. Hingegen bei schlechtem Wetter jagen sie vermehrt flach über dem Boden.
Die Nester bauen sie aus Lehm und feuchter Erde, beides sammeln sie an Pfützen und Bächen. Da sie solche Stellen bei uns immer weniger finden, kann man ihnen an geeigneten Stellen auch künstliche Nisthilfen anbieten, am besten mit einem Kotbrettchen darunter. Mehlschwalben sind Koloniebrüter und brüten außen an Häusern, unter Vorsprüngen oder unter überstehenden Dächern. Rauchschwalben dagegen brüten eher in Ställen, offenen Gebäuden und Schuppen.
Leider sind beide Arten europaweit im Rückgang. Dies liegt vor allem am Verlust ihrer Brutplätze, am Mangel von geeigneten Stellen für Nistmaterial und besonders am massiven Rückgang von Insekten. Es gibt leider auch Menschen, die sich über Schwalben nicht freuen können, sondern nur den unter ihren Nestern sich ansammelnden Schmutz sehen. Ihnen muss klar gesagt werden, dass Schwalben streng geschützt sind und dass das Beseitigen von Schwalbennestern strafbar ist.