BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Aischbach

Oberlauf des Aischbachs
Aischbach mit viel Wasser, dahinter die Bergkuppe Knöbel
Aischbach naturnaher Lauf südlich der B10
Aischbach Rinne nach dem Knick

Unsere Gewässer


Die Korntal-Münchinger Markung ist arm an Gewässer, da sich im Untergrund vielfach Gipskeuper und Muschelkalk befindet, wo das Wasser leicht versickert, so dass die Gewässer im Sommer z.T. auch austrocknen können. Deshalb ist es wichtig, die wenigen Gewässer sorgfältig zu pflegen:
-     „Seele“ im Seewald
-    Feuchtbiotop am Grünen Heiner (wichtiges Laichgewässer für Kröten)
-    Aischbach nördlich von Münchingen
-    Räuschelbach in Münchingen
-    Lachengraben im Gschnaidt, mit Zufluss von der Gärtnerei Busch
-    Glems ganz im Westen der Markung.

Probleme beim Aischbach


Der Aischbach ist noch am ehesten, wenigstens teilweise, in einem naturnahen Zustand, weshalb er uns ganz besonders am Herzen liegt. Er beginnt in einer flachen Mulde nördlich der B 10 und fließt dann zwischen zahlreichen Büschen und Bäumen bis zu dieser Straße (Abb.), die er leider verdohlt unterquert. Dann fließt er in einem Knick nach Osten ungefähr parallel zur B 10. Hier bilden zahlreiche Bäume und Büsche das Ufer und deren Wurzeln stabilisieren auch das Bachbett, so dass wenig Erosion möglich ist und immer wieder „Gumpen“ auftreten – insgesamt ein erfreulicher naturnaher Zustand, der zahlreichen Lebewesen Raum gibt (Abb.). Nach etwa ½ Kilometer knickt der Bach nach Süden ab und jetzt ändert sich leider das Bild: hier ist der Bach begradigt, nur wenige Bäume und Büsche sind am Rand und der Bach ist eine ausgebaggerte Rinne, die der Erosion wenig Widerstand leistet (Abb.). Die freigespülte Erde lagert sich deshalb immer wieder im Bachbett ab, weshalb dieser Abschnitt mitsamt den Pflanzen immer wieder ausgebaggert wird,  so dass hier nur wenig Bewuchs und Tiere gedeihen können. Nach wenigen 100 Metern versickert der Bach häufig, unterquert die Landstraße und bleibt bis zum Ortsrand Münchingen verdohlt. Dort taucht er wieder auf und fließt ähnlich wie im Abschnitt davor in einer Rinne bis er schließlich in den Räuschelbach mündet. Wie man sieht, ist der Bach in weiten Teilen gestört und die Natur kann sich nur sehr begrenzt entwickeln.
Am Aischbach südlich der B 10 bestand eine Population von Feuersalamandern. Leider wurde dieser Abschnitt bei Reinigungsmaßnahmen 2012 unsachgemäß ausgebaggert und dabei weitgehend der Bewuchs und wohl leider auch die Population des Feuersalamanders zerstört.
Zum Glück besteht noch eine größere Population des Feuersalamanders am Räuschelbach (Gemarkung Schwieberdingen).

Schutz der Feuersalamander-Population


2014 hatten die Schutzbemühungen bezüglich Feuersalamander und der dort lebenden Amphibien Erfolg. Nach Hinweisen aus dem NABU-Ortsverband Schwieberdingen-Hemmingen hat die Gemeinde Schwieberdingen zum Schutz der Feuersalamander im Räuschelbachtal eine nächtliche Sperrung veranlasst und umgesetzt.

Unsere Ziele


In den nächsten Jahren wollen wir den Aischbach z.B. im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen aufwerten. Man könnte das Wiesengebiet direkt nach der Quelle zu einem richtigen Feuchtgebiet mit Tümpeln und Verlandungszonen umgestalten, das vielen Pflanzen und Tieren Lebensraum bietet. Ebenso müsste man den Bachlauf nach dem Knick nach Süden in ein mäandrierendes Gewässer  mit durchgehender Bepflanzung  umgestalten. Das wäre eine echte ökologische Aufwertung, die dazu verhältnismäßig wenig Fläche beansprucht.
Gemeinsam mit dem NABU Korntal-Münchingen und der Stadt bemühen wir uns um weitere ökologische Verbesserungsmaßnahmen.

Quelle: http://korntal-muenchingen.bund.net/themenprojekte/gewaesser/aischbach/